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You, wind of March
Du
bist das Leben, der Tod.
Du
bist im März
Auf die nachte Erde gekommen – Dein Erschauern hält an. Blut
des Frühlings
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Wolke, Anamone –
Dein leichter Schritt Hat die Erde verletzt. Von neuem der Schmerz.
Dan leichter Schritt Hat aufgerissen den Schmerz. Die Erde war kalt Unter armem Himmel, Unbeweglich, verschlossen In dumpfem Traum Wie am Ende der Leiden. Sanft
war auch des Eis
Im tiefsten Herzen. Die Hoffnung schwieg Zwischen Leben und Tod.
Blut
und Stimme hat jetzt
Jades lebende Ding, Erde und Himmel sind Ein starkes ersachauern, Von Hoffnung gequält, Vom Morgen aufgewühlt, Dein Schritt geht darüber, Dein
Atem aus Morgenröte.
Blut
des Frühlings,
Die Erde bewegt Von uralten Zittern.
C.
Pavese
Jenseits der Liebe
Alles bedroht uns: Die Zeit, die mich in lebendige Teilen zertrennt - den, der ich war, den, der ich künftig bin - , wie die Machete die Schlange zerhackt; das Bewusstsein, durchsichtig, kreuz und quer durchwatet, der Blick, erblindet vom Blicken in das eigne Blicken; die Worte, graue Handschuhe, Hirnstaub auf dem Gras, dem Wasser, auf der Haut; unsere Namen, die sich erheben zwischen Du und Ich, Mauern aus Leere, die keine Posaune je zum Einsturz bringt.
Weder der Traum mit seiner Ortschaft zerscherbter Bilder Noch das Fieber mit seinem prophetischen Schaum, Noch die Liebe mit ihren Zähnen und Nägeln genügt uns. Jenseits von uns,
An den Grenzen von Sein und Dasein, Fordert ein Leben uns, das mehr als Leben ist.
Draussen atmet die Nacht, dehnt sich, Voll grosser heisser Blätter, Voller Spiegel, die sich bekriegen: Früchte, Krallen, Augen, Laubwerk, Schultern, die schimmern, Leiber, die sich Bahn brechen zwischen anderen Leibern.
Streck dich aus, hier am Ufer so vielen Schaums, So vielen Lebens, das sich nicht kennt und sich hingibt: Auch du gehörst der Nacht. Breite dich aus, atmendes Weiss, Pulse, o ausgeteilter Stern, Kelch, Brot, das die Waage sich neigen lässt nach der Seite der Morgenröte, Pause aus Blut zwischen dieser Zeit und einer andern, ohne Mass.
O. Paz
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